Zum x-ten Mal, immer wieder unter anderen Aspekten und mit neuen Fragestellungen hinterfragt der „Talk unter Freunden“ die Kulturfinanzierung im Land. Auch beim nächsten Talk unter Freunden soll über dieses Thema diskutiert werden.
Der öffentlichen Hand ist mittlerweile klar, dass Kultur mehr ist als ein bisschen Theater hier, ein bisschen Konzert da und eine Ausstellung dort. Inzwischen zählt sie zu den harten Wirtschafts- und Standortfaktoren. Trotzdem wird immer noch, wenn es ums Sparen geht, der Rotstift bei der Kultur angesetzt, die ja weiterhin als freiwillige und nicht als Pflichtaufgabe gilt. Gleichzeitig sprechen Politiker gerne davon, dass Kultur und Bildung nicht zu trennen sind. Und dennoch wird Kultur, wird Kreativität und ihre Vielfalt nicht adäquat gefördert. Warum wird die Kultur – nicht nur in Zeiten der Mangelverwaltung – als Stiefkind behandelt?
Hat die Politik überhaupt Interesse daran, Kultur zu fördern oder sind alle Unterstützungsformulierungen nur Lippenbekenntnisse? Müssen wir vielleicht auch in diesen Zeiten mit ihrer maroden Infrastruktur andere Wege finden, um Kultur zu fördern? Müssen wir die Wirtschaft, die Unternehmen stärker ins Boot holen?
Rheinland-Pfalz, das sich öffentlich gerne als Kulturland bezeichnet, dümpelt seit Jahren auf dem letzten oder vorletzten Platz bei den Kulturausgaben aller Bundesländer. In Kaiserslautern, das aktuell von einer Haushaltssperre blockiert ist, leidet insbesondere die freie Szene, wie der Referatsleiter Kultur, Christoph Dammann, im vergangenen Kulturausschuss im Vergleich mit anderen rheinland-pfälzischen Städten ausführlich vorrechnete. Betroffen seien auch die öffentlichen Einrichtungen wie die Musikschule, die Instrumente nicht reparieren lassen könne, oder die Stadtbibliothek, die kein Geld für neue Bücher habe.
Im Talk unter Freunden spricht Moderator Fabian R. Lovisa mit Bürgermeister und Kulturdezernent Manfred Schulz. Mit dabei ist ferner Sarah Piller vom Verein Kulturnetz Pfalz, der die freie Szene unterstützt und mittlerweile auch als Service- und Beratungsstelle des Landes im südlichen Rheinland-Pfalz arbeitet. Ferner kommt Hannah Schumacher, Kulturaktivistin, Sprecherin des Kulturwerks Pfaff und der Lauterer Bagage, die das Café Krümmer betreibt. Die Vierte im Bunde ist Teneka Beckers, die die Gesamtleitung des Kultursommers Rheinland-Pfalz der Stiftung RLP für Kultur innehat.